Salutogenese
Das Konzept der Salutogenese stammt von dem amerikanisch-israelischen Medizinsoziologen Aron Antonovsky (1923-1994). Er begreift Krankheit als notwendigen Bestandteil des Lebens und beschreibt dieses mit dem Bild eines Flusses, in dem sich der Mensch befindet und dessen Strömungen, Strudel oder andere Gefahrenquellen variieren und man sich nie jemals am sicheren Ufer befindet. Dies entspricht einem Modell der Heterostase, wo der Mensch sich ohne Stabilität bewegt und Ungleichgewicht, Leid, wie auch der Tod inhärente Bestandteile menschlicher Existenz sind. Antonovsky gibt Anregungen, wie man lernen kann, Verantwortung für das eigene Wohlbefinden zu übernehmen und angemessen mit Krankheiten umzugehen. In einem Vortrag im Jahr 1990 sagte er: »Wer sagt, dass Gesundheit der einzige Wert im menschlichen Leben ist oder auch nur der Wichtigste? (…) Eine salutogenetische Orientierung macht keine Vorschläge für ein gutes Leben im moralischen Leben, sie kann nur das Verständnis von Krankheit und Gesundheit erleichtern.« (Ostermann 2010)